Minileseprobe der Woche 20
»Das ist nicht mein Auto«, erleuchtete er mich.
Nicht zu fassen! Der Kerl fuhr in einem geklauten Auto herum?
Meine Sinne, die alles Mögliche erfassten, wenn ich eigentlich volle Konzentration benötigte, erstaunten mich immer wieder – in diesem Moment bemerkte meine Nase, dass Erik unglaublich gut roch.
Als mein Hirn wieder einsetzte, dachte ich nur: Ist doch klar, dass er kein eigenes Auto hat. Immerhin ist er ein Agent aus einer anderen Welt.
Ich nahm an, die wechselten ohne viel Zubehör. Ob sie die Kleidung anbehalten durften?, schoss es mir durch den Kopf, obwohl ich doch bereits wusste, dass Erik zumindest einen Scanner und einen Marker mitgebracht hatte. Vor meinem inneren Auge trat Erik gerade nackt aus dem Nichts auf mich zu. In der Realität drängte er mich an den Schuppen für die Einkaufswagen. Ich schaute wahrscheinlich äußerst verwirrt drein, aber vermutlich hatte ich ihm nicht schnell genug geschaltet. Es fiel sicher auf, wenn ich auf einem Parkplatz stand und wie versteinert einen Mann anblickte, der – was Beobachter natürlich nicht wissen konnten – versuchte, unauffällig der Situation Herr zu werden.
Nun griff Erik zu drastischeren Maßnahmen. Ehe ich wusste, wie mir geschah, presste er mich hart an die Wand und verschloss meine Lippen mit einem Kuss. Ich war so perplex, dass ich mich nicht wehrte. Ganz im Gegenteil reagierte mein Körper auf ihn, bevor mein Gehirn auch nur ansatzweise zu denken begann. Tausend Schmetterlinge schlüpften in meinem Bauch, ich begann zu zittern, schneller zu atmen – und kam ihm, der mich hier so überrumpelte – auch noch entgegen.
Meine Lippen öffneten sich leicht, spürten, wie die seinen weicher wurden und begannen, meinen Mund zu erforschen. Seine Zunge fuhr sanft über meine Oberlippe, stieß auf meine unbeholfene Zunge, spielte mit mir. Eine nie gekannte Hitze breitete sich von meinen Lippen über meinen Mund in meinem ganzen Körper aus. Mein Herz raste, meine Knie wurden weich, doch sein Körper hielt mich aufrecht. Sein Atem ging schneller, seine Hände lockerten den Griff um meine Oberarme, glitten nach oben und umfassten stattdessen ganz sanft mein Gesicht. Sein Körper presste mich weiter fest gegen die Wand. Mir wurde schwindlig. Ich zitterte so sehr, dass ich ihn mit zum Vibrieren brachte.
Ein Keuchen entfuhr ihm. Oder mir? Ich vermochte es nicht zu sagen.
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